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Das beste Theaterprojekt aller Zeiten

Bunbury: geschafft.

War wieder einmal das beste Theaterprojekt aller Zeiten! Eine Nachlese mit Fotogalerie gibts in der Rubrik „Produktionen„.

Nochmals herzlichen Dank an alle, die zum Erfolg beigetragen haben: Schauspieler/innen, Heinzelmännchen und natürlich unser tolles Publikum! Es war wirklich schön mit euch.

Ich freue mich schon auf unsere nächste Premiere am 25.1.2013! (Ulrike Zazworka)

Disney in Graz

Wenn man von den (hier mal wirklich passenden) Obszönitäten absieht findet man sich bei Victor Bodós Inszenierung von Shakespeare´s  „Ein Sommernachtstraum“ im Schauspielhaus Graz in einer dreidimensional fleischgewordenen Disneywelt wieder. Tempo, Sing/Sang, Figuren und vorallem komikhafter Witz jagen und ergänzen sich in einem turbulentem herzhaften Durcheinander, dass so gespickt ist mit Abwechslung und Ideen wie Puck´s (hervorragend gespielt von Thomas Frank) ständig wechselnde Kostüme. Selbstironie, Doppelbödigkeiten und Realitätsbezug sind ebenso geschickt eingebaut wie das intelligente, der Handlung variabel dienende und (zum Glück) wenig bunt gehaltene Bühnenbild (von Pascal Raich); rasche Ortswechsel, Verschiebung der Vertikalen und Horizontalen werden so spielerisch und fürs Publikum sehr glaubwürdig gespielt blitzschnell möglich.  Es ist ein abendfüllender Genuss dem bekannten Treiben in dieser erfrischenden Form beizuwohnen. Die Premierennervosität ignorierend kann man zweifellos sagen, dass das gesamte Ensemble hier wahrlich Großes vollbringt!

Mein Tipp: Anschauen; überraschen lassen!

Übergeschwabt

So gar nicht adventlich und gerade deshalb besonders reizvoll derzeit die Inszenierung des Werner Schwab Stückes Eskalation ordinär im Literaturhaus Graz. Unter der exzellenten Regie von Thomas Sobotka – der weiland auch das Theater Mariahilf mitwirkend belebte!!  – geben sich Ninja Reichert, Felix Krauss, Christian Ruck sowie der vierfache österreichische Beatbox (!!!!) Champion Ivory Parker aka neXor vom Theater t’eig keine Blöße. Gnadenlose Entblößung dessen was wir kennen und dessen was wir selbsterkennen. Der Inhalt ist zeitlos und aktueller denn je. Das herrschende System herrscht nur durch die Masse die es beherrscht und unterdrückt. Soweit so Realität so voyeuristisch so Estragon; je nachdem.

Aber warum sich vorweihnachtlich deprimieren lassen, wenn man auf der „falschen Seite“ des Systems sich wiederfindet? Zweierlei: Wer noch kein Freund von Werner Schwabs Wort und Wortgewalt ist, der hat dazu eine weitere Chance. Auch wenn sich das Stück als Hörspiel eignet, die Inszenierung ist hervorragend gelungen und die schauspielerischen Interpretationen sehr glaubhaft übergeschwabt. Sobotka gelingt es das Offensichtliche als solches darzustellen und dennoch vielschichtig und subtil die plakativen Botschaften wirken zu lassen. Spätestens wenn Sobotka´sche Rahmenhandlung und Setting mit den sieben Schwab´schen Affekten am Ende verschmelzen ist nicht mehr zu unterscheiden, wer nun das ärmste Würstel (des Abends) ist.

Die Geister die man nicht ruft …

… und trotzdem da sind, wird man auch nicht los. Das Leben und den Tod des Logikers Kurt Gödel in Anna Badoras Inszenierung am Schauspielhaus Graz als vielschichtiges Biografie-Karusell genießen, das kann man bei der Bühnenfassung von Daniel KehlmannsGeister in Princeton„. Szenische Aufarbeitung markanter Lebensabschnitte und einschneidender Ereignisse, gegenseitige Durchdringungen derselben und immer wiederkehrende, und dabei langsam sich entwickelnde Motive gehen ineinander in ein abgerundetes Ganzes über; in diesem Sinn kein Unvollständigkeits-Anspruch. Ebenso verschwimmen die Grenzen zwischen Logik, Philosophie und Einbildung bis hin zu fast Mitleid erregendem krankhaften Wahn liegen im Auge des Betrachters. Auch die pointiert eingesetzte Komik lässt viele österreichische Kabarettisten hinter sich. Offen bleibt die Frage: Wer ist mehr zu loben? Kehlmanns Stück selbst? Anna Badoras Umsetzung? Die Schauspieler?

So „einfach“ kann intelligente Unterhaltung sein!

Von Kindern und Tieren auf Bühnen

Einem ungeschriebenen Gesetz folgend sei man bei Inszenierungen davor gewarnt, Kinder und Tiere zu integrieren, da als unberechenbar eingestuft. Ich durfte nun schon zum zweitenmal Besucher eines solchen Wagnisses werden. Zurückdenkend an die Salzburger Festspiele 2005 konnte ich unter der Regie von Martin Kušej Grillparzers „König Ottokars Glück und Ende“ mit Tobias Moretti in der Hauptrolle miterleben. Für wahr es war ein Erlebnis; der starke Anfang des Stücks gehört zu meinen eindrucksvollsten Theatermomenten bislang. König Ottokar im Halbdunkel auf seinem Thron sitzend in dem sonst kahlen aber großen Raume – mit ihm zwei ausgewachsene Schäferhunde, lautlos den Raum beherrschend; so ungewohnt wie faszinierend zugleich. Eine mystische, surreal animalische Stimmung macht sich breit. Ich hatte Glück, denn bei einer der Aufführungen wurde die Realität schneller als der Regie wohl lieb wieder präsent, als einer der Hunde neben dem großen Thron einen eigenen kleinen setzte – sehr zum Missfallen des später auf den Brettern die die Welt bedeuten herumrutschenden Ensembles. Trotzdem – an sich ein gelungener Effekt in einer im Gesamten sehr überzeugenden Inszenierung mit einem hervorragend spielenden Moretti. Selbigen durfte ich 2009 im Wiener Burgtheater sich in der Rolle des Dr. Heinrich Faust (Teil 1) versuchend wiedersehen; ein Versuch den auch Manfred Lukas-Luderer in Eigenregie im Krastaler Steinbruch – der wohl perfektesten Kunst/Naturbühne – unternommen hat und sich mit Peter Uray als seinen erfahrenen Teufel quasi in eine Wiederaufnahme des Grazer Gespanns von 1981 traute – hätte nun, ach … gerne Damaliges gesehen.

Freunden des klassischen Theaters sei die Umsetzung von Hofmannsthals „Der Unbestechliche“ mit souverän spielendem Ensemble der Komödienspiele Schloss Porcia im schönen Kärntner Spittal an der Drau empfohlen; allen voran Peter Pikl als „böhmelnder“ Diener Theodor, seineszeichen unbestechlich und Traude Gmeinböck als resolute Baronin. Als Besucher-Neuling in Porcia staunte ich nicht schlecht über die Mitwirkung des achtjährigen Paul Valentin Clementi (im Stück den kleine Jaromir spielend), der bereits vor fünf Jahren im zarten Alter von drei als Jung-Mozart sein Porcia-Debüt gab. Die Rechnung geht voll auf; keine Spur von Nervosität, Textunsicherheit oder dergleichen. Jede Bühne könnte sich glücklich schätzen solche Schauspieler zu haben!

Monty Python zu Gast am Rosenhain

… and now for something completely different:

Sommerserenaden 2011 im Garten des Grazer Anwesen der Pianistin und Sängerin Johanna Müller-Frey

Die seit 2007 bestehenden Sommerserenaden verwöhnen ihr erlesenes Publikum mit „Musikalischem Genuss und Gaumenfreuden“. Dem muss man allerdings heuer auch optische Genüsse hinzufügen. In einer herzhaft amüsanten Inszenierung von Johann Nestroys Wagner-Parodie des „Tannhäuser“ in der Vertonung von Carl Binder glaubt man sich schnell in Monty Pythons Flying Circus versetzt, wenn eine spe(c)ktakuläre Venus von ihren drei Feen – gespielt von nur mit Tüll und Pappmaché-Brüsten bekleideten Jünglingen – zart getröstet wird. Auch die Darstellung der drei fahrenden Sänger und des vom Landgraf gejagten Hirschen sowie viele Details mehr passen hervorragend in das Gesamtbild der barok überzogenen aber fein abgestimmten Regie Leoppold Altenburgs, der nicht nur in der Rolle des Johann Nepomuk Eduard Ambrosius Nestroy sondern besonders als Landgraf sein komödiantisches und clownesques Können den ihm „ergebenen“ Schlümpfen – Verzeihung – Publikum zum Besten gab.

Wem das Spektakel zu übertrieben wirkte, der durfte sich immernoch über die musikalischen Höhepunkte erfreuen. Neben der Musik von Adam Frey überzeugten Johanna Müller-Frey als Elisabeth (Tannhäusers Geliebte) und Miki Stojanov als Tannhäuser auch bei anhaltend regnerischem Wetter und entsprechend rutschiger Bühne über den ganzen Abend der insgesamt sehr kurzweilig war. Wem also Wagners Oper im Original zu schwer verdaulich ist den Inhalt selbiger aber dennoch auf sommerliche Weise erfahren möchte, der sollte sich bei den noch zwei verbleibenden Vorstellungen am 30. und 31. Juli am Rosenhain einfinden. Es zahlt sich aus!

Mit Pistolen auf Gelsen – Vom Einfluss der Biologie auf Freiluftveranstaltungen

Das Schloss Rothmühle liegt im Schwechater Vierstromland zwischen dem Flüsschen Schwechat selbst und dreier ihrer Zubringer. Damit teilen die Schwechater Nestroy-Spiele das Schicksal vieler Freiluftveranstaltungen in der Nähe von größeren oder kleineren Gewässern. Es ist wahrlich eine Herausforderung für Besucher solcher Veranstaltungen (und wohl Ensemble auch) dem Verlauf des Spieles zu folgen, wenn bei Dämmerung ein Festival der tierischen Art über alles hereinbricht, was verschwitzt und warmblütig sich im Wohnzimmer von Culex pipiens aufhält. Eigentlich hätte das Stück „Lady und Schneider und Gemeine Stechmücke“ heißen sollen, aber – und bitte lassen Sie mich ausreden – auch der Titel „Der Mann an der Spitze“ trifft den Abend ziemlich genau. Selbiger nämlich genannt mit Christian Graf beeindruckte ordentlich in der Inszenierung von Peter Gruber in der Hauptrolle des Schneiders Hyginus Heugeign als politische Höhenluft Schnuppernder. Besonders hervorstechend der glaubwürdig motivierte Auftrittsmonolog, der in die heutige Zeit geholt mit pointierten und versteckten Anspielungen auf innen- wie außenpolitische Zustände wohl als Höhepunkt des Abends zu betrachten ist; als Ort der Handlung kann die Provinzstadt St. Rache angenommen werden – unterbrechen Sie mich nicht – die sich anschickt zur Metropole aufzusteigen. Der absehbare Fall am Ende des Stücks hinterlässt dennoch ein Gefühl der Machtlosigkeit.

Bruno Reichert als Gevatter Schneidermeister Restl stark an Fritz Muliar erinnernd überzeugte ebenso wie Susanne Adametz als etwas andere Lady (Gaga) Brideweil. Wenn gleich die Handlung nicht restlos nachvollziehbar war – die Ursachen dafür dürfen nicht ausschließlich auf die natürliche Ablenkung geschoben werden – Umsetzung, Bühnenbild und Kostüm waren es großteils. Der Spielraum auf drei Ebenen erlaubte dazu immer wieder raffinierte athmosphärische Szenenbilder gleich zu Beginn bis hin zum Ende des Stücks, welche das Ensemble und das Stück selbst positiv unterstützten.

Zur Sache!

Liebe Theaterfreunde – nun ist es soweit!

Seit 40 Jahren gibt es nun schon die Schlossspiele Reinthal!
Für die Sommerproduktion haben wir heuer eine ganz besonders spritzige Komödie auf den Spielplan gesetzt: „Ein besserer Herr“ von Walter Hasenclever. Freuen Sie sich auf einen schönen Sommerabend im romantischen Taggerhof in Hönigtal und auf die Geschichte von 2 Männern, die beide durch Fleiß und großen persönlichen Einsatz ein Imperium aufgebaut haben: Herr Compass als Industrieller, Hugo Möbius als Heiratsschwindler. Was die beiden verbindet? Nun ja, da gibt es Lia Compass – sie ist jung, hübsch und abenteuerlustig…

Was hat das alles mit Theater Mariahilf zu tun?
Für alle unsere Fans sei angemerkt, dass mit Gerhard Wonisch, Walther Nagler und Karin Huditz als SchauspielerInnen und Ulrike Zazworka als Regisseurin viel Theater-Mariahilf-Wind durch diese Produktion weht.

Nicht versäumen!
Für die Premiere können Sie 2 Freikarten gewinnen: Die ersten zwei, die an der Abendkasse das Kennwort „Zur Sache“ sagen, erhalten je eine Eintrittskarte gratis!

WANN:
Mittwoch, 22.Juni 2011 — Premiere. Beginn: 20 Uhr, anschl. Premierenfeier
(Ersatz bei Entfall Premiere: Freitag, 24. Juni 20.00Uhr)
Sonntag 26. Juni 18.30 Uhr
Mittwoch 29. Juni 20.00 Uhr
Freitag 1. Juli 20.00 Uhr
Sonntag 3. Juli 18.30 Uhr
Mittwoch 6. Juli 20.00 Uhr
Freitag 8. Juli 20.00 Uhr
Samstag 9. Juli 20.00 Uhr
Sonntag 10. Juli 18.30 Uhr
Montag 18. Juli 20.00 Uhr
Dienstag 19. Juli 20.00 Uhr
Mittwoch 20. Juli 20.00 Uhr
Donnerstag 21. Juli 20.00 Uhr
Freitag 22. Juli 20.00 Uhr
Samstag 23. Juli 20.00Uhr

Auskünfte und Kartenreservierungen:
Telefon: 0664/3225432
(jeweils von Dienstag bis Samstag und an Aufführungssonntagen von 14.00 – 20.00 Uhr)
https://www.schlossspielereinthal.at

Karten zum einheitlichen Preis von € 13.- (für Schüler und Studenten mit Ausweis um € 8.-):
Zentralkartenbüro Graz, Herrengasse 7, und an der Abendkasse.

WER:
Regie: Ulrike Zazworka
Mit Walther Nagler, Sarah Kugler, Franz Halbedl, Liselotte Slippek, Gerhard Wonisch, Karin Huditz, Walter Schreiner, Marianne Maget, Manfred Köldorfer, Juliane Walch, Trude Schachner, Reinhard Wagner, Paul Hofmann-Wellenhof und anderen

Mehr Information auch auf der Facebook-Seite der Veranstaltung.

WO:
Taggerhof – Hönigtaler Straße 30
8010 Kainbach bei Graz; Steiermark, Österreich

Theater Mariahilf geht fremd …

Fans und Freunden von Theater Mariahilf ist es sicherlich schon schmerzlich aufgefallen: Heuer gibt es zur Langen Nacht der Kirchen keinen Beitrag von Theater Mariahilf. Der Grund: der 27. Mai steht ganz im Zeichen der Festwoche, in der das Kirchweih-Jubiläum „400 Jahre Mariahilf – 1611-2011“ begangen wird. Von 22.-29. Mai werden in Mariahilf zahlreiche Veranstaltungen und kulinarische Schmankerln angeboten – lassen Sie sich die Festlichkeiten nicht entgehen!

Trotzdem schade… sagen Sie?

Nun, für unsere treuen Theaterbesucher gibt es heuer ein Sommer-Zuckerl: ein großer Teil von Theater Mariahilf ist zu Gast bei der Sommerproduktion der Schlossspiele Reinthal. Am 22. Juni ist die Premiere der heurigen Sommerproduktion im Taggerhof in Kainbach/Hönigtal. Die Schlossspiele Reinthal zeigen das Stück „Ein besserer Herr“ von Walter Hasenclever. Der Beitrag von Theater Mariahilf zu dieser Produktion sind Walther Nagler, Gerhard Wonisch und Karin Huditz als SchauspielerInnen und Ulrike Zazworka als Regisseurin.

Theater Mariahilf freut sich auf Ihren Besuch bei den Schlossspielen Reinthal!

Mach dir ein Bild von uns

Liebe Besucher und Fans unserer Webseite; Theater Mariahilf freut sich ein weiteres Feature auf seiner Homepage anbieten zu können: Die Fotogalerie!

Bislang sind die vier letzten Produktionen (2011 – 2008) in ausgewählten Bildern zum Nach-Betrachten online gestellt und jeweils mit ihren Produktionsseiten verlinkt. Das Feature wird weiter ausgebaut und befüllt.

Zur Fotogalerie kommen Sie über den Menüpunkt „Fotogalerie“ oder gleich über diesen Link.

Hier eine Kostprobe aus der Produktion 2011