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Monty Python zu Gast am Rosenhain

… and now for something completely different:

Sommerserenaden 2011 im Garten des Grazer Anwesen der Pianistin und Sängerin Johanna Müller-Frey

Die seit 2007 bestehenden Sommerserenaden verwöhnen ihr erlesenes Publikum mit „Musikalischem Genuss und Gaumenfreuden“. Dem muss man allerdings heuer auch optische Genüsse hinzufügen. In einer herzhaft amüsanten Inszenierung von Johann Nestroys Wagner-Parodie des „Tannhäuser“ in der Vertonung von Carl Binder glaubt man sich schnell in Monty Pythons Flying Circus versetzt, wenn eine spe(c)ktakuläre Venus von ihren drei Feen – gespielt von nur mit Tüll und Pappmaché-Brüsten bekleideten Jünglingen – zart getröstet wird. Auch die Darstellung der drei fahrenden Sänger und des vom Landgraf gejagten Hirschen sowie viele Details mehr passen hervorragend in das Gesamtbild der barok überzogenen aber fein abgestimmten Regie Leoppold Altenburgs, der nicht nur in der Rolle des Johann Nepomuk Eduard Ambrosius Nestroy sondern besonders als Landgraf sein komödiantisches und clownesques Können den ihm „ergebenen“ Schlümpfen – Verzeihung – Publikum zum Besten gab.

Wem das Spektakel zu übertrieben wirkte, der durfte sich immernoch über die musikalischen Höhepunkte erfreuen. Neben der Musik von Adam Frey überzeugten Johanna Müller-Frey als Elisabeth (Tannhäusers Geliebte) und Miki Stojanov als Tannhäuser auch bei anhaltend regnerischem Wetter und entsprechend rutschiger Bühne über den ganzen Abend der insgesamt sehr kurzweilig war. Wem also Wagners Oper im Original zu schwer verdaulich ist den Inhalt selbiger aber dennoch auf sommerliche Weise erfahren möchte, der sollte sich bei den noch zwei verbleibenden Vorstellungen am 30. und 31. Juli am Rosenhain einfinden. Es zahlt sich aus!

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